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Ederseestaumauer
Foto: Brigitta Aselmeier
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Die meisten der ü70er der Skigruppe hatten noch einmal den Wunsch, an einer Wanderreise teilzunehmen. Allerdings waren die Fähigkeiten altersbedingt teilweise eingeschränkt.
Biggi, unsere Skigrupenleiterin, schlug ein 7-Tages-Wanderprogramm im Nationalpark Kellerwald rund um den Edersee mit Standort Waldeck vor.
Schnell fand sich eine Gruppe von 20 Personen, die in Fahrgemeinschaften nach eigener Anreise am Samstag, 27.8. im Hotel Roggenland in Waldeck am Edersee eintraf.
Bereits am Nachmittag begann das geplante Programm. Wir spazierten unbeschwert den Schlossberg hinauf zur Besichtigung der Residenz der Grafen von Waldeck (11. Jahrhundert), hoch über dem Edersee gelegen - und verließen sie wieder mit leichter Gänsehaut. Die anschauliche, drastische Schilderung der mittelalterlichen Strafen und Folterwerkzeuge zeigte Wirkung, denn jeder hatte schon einmal so ein Unrecht wie z. B. Mundraub begangen.
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Abendstimmung
Foto: Doris von Gramatzki
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Zum Glück aber leben wir nicht mehr im Mittelalter und so erfreuten wir uns im Hotel zurück auch als „einfaches Volk“ an einem üppigen, leckeren Buffet. Danach beendeten einige Nimmermüde den Tag noch mit einem Abendspaziergang bei Sonnenuntergang rund um den Ort mit weitem Blick über den Edersee. Das wurde neben Karten- und Brettspielen, Schwimmen und Kegeln ein beliebter Tagesabschluss. Höhepunkt: Der Kreuzweg etwas unterhalb des Schlosses bei Dunkelheit. Erfreulicherweise kamen alle ohne Verstauchung und Brüche wohlbehalten zurück.
Nach dem Frühstück am Sonntag erwartete uns unser Wanderführer Herr Petri, den wir schon von der Schlossbesichtigung her kannten, zu unserer ersten „richtigen“ gemeinsamen Wanderung. Bei wunder
barem Sonnenschein gingen wir durch das Bärental über herbstliche Wiesen und stille Waldwege mit knorrigen Eichen und Buchen hinunter zum Edersee, zum alten Ort Berich von 1196. Beim Bau des Edersees wurde dieser Ort im 20. Jahrhundert überflutet. Durch die geringen Niederschläge in diesem Jahr sank der Wasserstand des Edersees beachtlich. Und jetzt tauchten die Überreste des versunkenen Ortes, sogar begehbar als Touristenattraktion, wieder auf.
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Edersee-Kanzel
Foto: Astrid Oberthür
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Danach ging es nach etwa 8 gemeisterten Kilometern nur noch zurück ins Hotel. Doch dazwischen lag der Schlossberg, der in der Hitze des frühen Nachmittags überwunden werden musste. Je nach körperlicher Verfassung lockte die einen mehr die nostalgische Zweisitzer vis-a-vis Schwebebahn und die anderen bevorzugten die anstrengende Wanderung über den Berg zurück.
So ähnlich verliefen auch die nächsten Wandertage mit unterschiedlichen Zielen und vielen interessanten Informationen:
Wir wanderten um den Wildtierpark “Edersee“ und besuchten das Staumauer-Museum. Neben der Ausstellung sahen wir auch einen sehr eindrucksvollen Dokumentarfilmfilm über die Zerstörung der Staumauer durch die „Royal Air Force“ im 2. Weltkrieg.
Am nächsten Tag besichtigten wir die Hansestadt Korbach, die noch heute Teile einer doppelten Stadtmauer und GOLD unter dem Eisenberg besitzt. Einige wanderten zur Burg Eisenberg und eine kleine Gruppe besichtigte das Schloss Arolsen in der nahen Umgebung.
Dann ging die Woche weiter mit einer Wanderung zur Staumauer nach Hemfurth. Unterwegs lockte die „Kanzel“ mit Blick über die Staumauer und den wenig gefüllten Edersee. Die Rückfahrt nach Waldeck konnte aber trotzdem mit einem Ausflugsboot stattfinden.
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Helfer mit Komoot
Foto: Astrid Oberthür
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Ebenfalls geplant war eine Fahrt zur Peterskopfbahn, mit der wir zu den beiden Oberbecken fuhren. Von dort wanderten wir über den Salamanderweg gute 8 km wieder hinunter.
Am letzten Wandertag führte eine 9 km lange Wanderung vom Hotel aus hinab zum Edersee und von dort aus wieder auf wunderschönen Wanderwegen und Pfaden rund um den Katzenstein und den Großen Mehlberg zurück zum Hotel.
Eine schöne, unbeschwerte Wanderwoche neigte sich dem Ende zu. Biggi und Reinhold wurde am letzten Abend im Hotel mit einem Gedicht von Hermann und einem kleinen Geschenk ganz herzlich gedankt. Es hat uns allen viel Spaß gemacht, bei freundlichem spätsommerlichem Wetter die Ruhe in den Wäldern, den verwunschenen Zauber der Natur mit Herbstzeitlosen, reifen Äpfeln und Zwetschen, leuchtenden Schlehen sowie der beginnenden Laubfärbung zu erleben. Diese harmonische Stimmung schien sich auch auf uns Reisende zu übertragen.
Am Abfahrtstag besuchten einige noch das mittelalterliche Städtchen Fritzlar.
Habt noch einmal Dank, liebe Biggi und lieber Reinhold, für die anregenden Tage, die ihr immer liebevoll vorbereitet und begleitet habt, aber auch Dank an alle anderen, die sich ohne viel Worte hilfsbereit und unterstützend eingebracht haben.